Am 29.8. lud der Grüne Kreisverband zu einem Informationsabend zum Thema
Flächenverbrauch, Flächensparen und dem Umgang mit Ausgleichsflächen in Bayern. Es referierte die Agrar-Ingenieurin und Grüne Landtagsabgeordneten Rosi Steinberger.
Derzeit werden in Bayern täglich etwa 11 Hektar Fläche pro Tag versiegelt, zumeist Wiesen und Äcker. Dieser intensive Flächenverbrauch ist problematisch: Flächen werden auch dringend für die Landwirtschaft gebraucht, als Erholungsraum für uns Menschen und für die Natur. Besondere Bedeutung kommt den unversiegelten Flächen beim Thema
Hochwasserschutz zu: Wälder und Wiesen können viel Wasser speichern – gerade auch bei anhaltendem Regen –
und das Grundwasser auffüllen. Daher ist es unheimlich wichtig, dass das Wasser versickert: „wir müssen das Wasser in der Fläche halten, wir brauchen
Schwammlandschaften und Schwammstäde“ fordert Steinberger.
Die Bayerische Staatsregierung hat bereits 2019 das Ziel ausgegeben, den Flächenverbrauch auf 5 Hektar am Tag zu reduzieren, bisher ist man von diesen Zielen weit entfernt. Als Best Practice Beispiele zum Flächensparen nennt die Referentin unter anderem Baulückenaktivierung, Flächenrecycling und (Nach-)Verdichtung.
Rosi Steinberger erklärt: „Wir werden die Neuversiegelung nicht auf 0 reduzieren können, müssen den Flächenverbrauch aber dringend senken.
Für Siedlungsflächen Wälder zu roden ist keine Lösung, auch wenn Ausgleichsflächen verpflichtend sind.“ Wälder brauchen Jahrzehnte zum Nachwachsen und in Zeiten des Klimawandels sind Aufforstungen immer schwieriger in den trockenen und heißen Sommern, betont die Agrar-Ingenieurin. Konkret kritisiert sie auch die oft mangelhafte Umsetzung und Pflege der Ausgleichsflächen. Eine Studie über Ausgleichsflächen im Landkreis Passau aus dem Jahr 2016 zeige,
dass nur etwa die Hälfte der 88 vorgeschriebenen Ausgleichsflächen auch tatsächlich umgesetzt wurden.
„Umso wichtiger ist es, den Wald zu erhalten, daher wünsche ich dem Bürgerbegehren viel Erfolg“- so Steinbergers Fazit.